Logo FotografieForum mobil

  • News
  • Brassaï und Groebli

Groebli Brassai

Brassaï und Groebli

Im Künstlergespräch anlässlich unserer Vernissage erzählte René Groebli ein wenig über die Entstehung einiger Bildserien. Auch berühmte Persönlichkeiten hat er porträtieren können, darunter berühmte Schauspieler und Künstler. Eine dieser Begegnungen schilderte der Fotograf etwas ausführlicher: Schon länger hatte René Groebli den Wunsch gehegt, den aus Rumänien stammenden Künstler Brassaï abzulichten.

1949, bei einem ersten Aufenthalt in Paris, nahm Groebli spontan das Telefonbuch zur Hand und suchte darin nach dem berühmten Künstler. Tatsächlich fand er dessen Telefonnummer auch darin. Doch dann rührten sich plötzlich Zweifel bei dem jungen Fotografen: sollte er Brassaï tatsächlich einfach anrufen, um ihn zu fragen, ob er ihn proträtieren dürfe? Was, wenn es sprachliche Barrieren gäbe? Und überhaupt sage es sich am Telefon ja viel leichter „nein“. Also beschloss Groebli den Künstler lieber direkt in seinem Atelier zu besuchen und sich persönlich vorzustellen. Er machte sich auf den Weg zu der im Telefonbuch angegebenen Adresse. Vor Ort traf er zunächst auf die Concièrge, die Hausmeisterin des Gebäudes, die er mit ein paar Francs überzeugt bekam, ihm den Weg zu Brassaïs Atelier zu nennen. Groebli klingelte und war erstaunt, dass es der Künstler persönlich war, der ihm die Tür öffnete und ihn freundlich empfing. Sie kamen sofort ins Gespräch und Groebli durfte Brassaï tatsächlich fotografieren.

Aus dieser Begegnung entstand eine lange Freundschaft: Immer, wenn René Groebli in Paris war, trafen sie sich. Nicht selten schenkte Brassaï dem Fotografen und seiner Frau Theaterkarten– meist für eine Inszenierung aus Brassaïs Bekanntenkreis, für die immer noch Zuschauer gesucht wurden, wie sich Groebli schmunzelnd erinnert.

Die Porträts von Brassaï aus dem Jahr 1949, die hier in der Ausstellung zu sehen sind, zeigen den Surrealisten in seinem privaten Umfeld. Umgeben von unzähligen Büchern posiert der Künstler mal mit der Kamera, mal mit einem Bühnenmodell. Sie verweisen auf die unterschiedlichen Bereiche in denen dieser äußerst vielseitige und belesene Künstler tätig war.


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.